Zum Buch "Gepeinigter Drache"
Neue Epoche: Unter ‚Letzte Tränen – der Zusammenbruch der KP-Herrschaft’ im vorletzten Kapitel gibt der Autor vielen Meinungen von internationalen Chinaexperten Raum, die man selten in dieser Zusammenstellung findet. Er konstatiert, dass die systematischen Menschenrechtsverletzungen der chinesischen KP die Stabilität der Parteiherrschaft im Moment noch garantieren. Zugleich könne sich aber gerade diese Politik der Entrechtung zum Totengräber des Systems entwickeln. Nüchtern kommt er zu dem Schluss, dass sich das Ende des Regimes nähere. Ein nachdenkliches, informatives und deshalb überaus lesenswertes Buch.
Thomas Richter, Rezension in Internationales Asienforum, Vol. 37 (2006), Nr. 3-4, S. 413 – 415: Detailreiche Ausführungen über die Unterdrückung durch das Regime, die einen guten Überblick über die schwierige Menschenrechtslage in China ermöglichen. Dabei stellt der Autor verschiedene Opfergruppen vor, ,,Autonomisten", religiöse und politische Gruppen, aber auch Familien und Paare, die im Rahmen der Familienpolitik mit Zwangsabtreibungen und -sterilisation konfrontiert wurden. Des Weiteren zeigt er die verschiedenen Mechanismen der Repression auf: Illegaler Freiheitsentzug, unfaire Strafverfahren einschließlich des Strafvollzugs sowie Verhängung und Vollstreckung der Todesstrafe, Folter, Umerziehung durch Arbeit, Umgang mit Flüchtlingen, Beschränkung der Meinungs- und Informationsfreiheit und anderen Freiheitsrechten. Der Autor kann sogar absichtlicbe Verletzungen von Menschenrechten anführen, denen jede spätere Reue abgeht, im Gegenteil die Ausführenden wurden vom Staat noch belohnt.