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Gepeinigter Drache

Gepeinigter Drache

Thomas Weyrauch:
Gepeinigter Drache - Chinas Menschenrechte im Spätstadium der KP-Herrschaft
Heuchelheim (Longtai Verlag Giessen) 2005, 2., aktualisierte Auflage 2006,
ISBN: 3-938946-00-8 Preis: 16,80 Euro


China als Wachstumsmarkt der Gegenwart mit Medienlob überschüttet und mit dem Etikett der künftigen Weltmacht versehen, erscheint in Weyrauchs Werk als fragiles Gebilde. Die Menschenrechte, schon vor Maos Sieg 1949 von seiner Partei mit Füßen getreten, stellen den entscheidenden Faktor der Transformation dar.

Gegründet 1921 in einer Phase großer Unruhen, Unfreiheiten und Ungerechtigkeiten, versprach die Kommunistische Partei Chinas Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit und die Einhaltung der Menschenrechte. Krasser könnte das Resultat dieser Verheißungen nicht sein.
Allein die Demozide nach Staatsgründung der Volksrepublik China 1949 geben nach moderaten Schätzungen das entsetzliche Gesamtbild von 73.176.000 Toten.

Zählt man den Mittelwert der Schätzungen von Todesopfern aufgrund der Gewalttaten der KP vor der Gründung der Volksrepublik China zu diesen 73 Millionen Menschen hinzu, so nähert sich die Zahl der Gesamtopfer der 100 Millionen-Grenze und ist zusammen mit dem Stalin-Terror und den Nazi-Morden einzigartig.

Systematische Menschenrechtsverletzungen garantierten der chinesischen KP die Stabilität ihrer Herrschaft. Zugleich entwickelt sich die Politik der Entrechtung zunehmend zum Sargnagel des Systems. Die Volksrepublik China unter Staats- und Parteichef Hu Jintao ist alles andere als stabil. Die bisher boomende Wirtschaft strauchelt; Unruhen breiten sich aus. Das Ende des Regimes nähert sich.

Der Autor Thomas Weyrauch untersucht in diesem Buch die Menschenrechtssituation in China, stellt sie in den Kontext der Menschenrechtstraditionen, beweist die staatliche Zurechenbarkeit von Menschenrechtsverletzungen, bewertet Prognosen zum Herrschaftsende der KP Chinas und zeigt Bestrafungsmöglichkeiten von Tätern auf.

In der zweiten Auflage geht Weyrauch auf Telefonate mit den Rechtsanwälten Gao Zhisheng und Zhang Jiankang ein. In einem zweistündigen Gespräch berichtete Herr Gao über Schikanen, gewaltsame Übergriffe und einen Mordanschlag durch chinesische Sicherheitskräfte. Gao beklagte, dass sogar seine Frau und seine 13jährige Tochter angegriffen würden. Kurze Zeit später wurde Gao Zhisheng verhaftet. Bis jetzt ist sein Verbleib unbekannt.